Kurzmeldungen

Creußener Stadterhebung vor 666 Jahren
Aus der Creußener Geschichte
Das „castrum crusni“, im fränkisch-bayerischen Grenzgebiet gelegen, war bereits i.J. 1000 als politische Raumzelle inmitten ausgedehnter Waldungen von Bedeutung gewesen.

Aus der Creußener Geschichte

 

Creußener Stadterhebung vor 666 Jahren am 4. Januar 1358 durch den böhmischen König –ehemals Wenzel genannt-und römisch-deutschen Kaiser Karl IV.
 

Das „castrum crusni“, im fränkisch-bayerischen Grenzgebiet gelegen, war bereits i.J. 1000 als politische Raumzelle inmitten ausgedehnter Waldungen von Bedeutung gewesen. Und genau die aus diesem „Castrum“ sich entwickelnde Siedlung wurde 1358 durch Kaiser Karl IV. zur befestigten Stadt erhoben.
 

Da der Creußener Bezirk, nämlich der „Gau“ Creußen, wie ihn Johann Theodor Künneth in seinem Heimatbuch „Historia Crusiae“ nennt, am Wege zwischen Nürnberg und Eger lag, von wesentlichen Fern-Verkehrsstraßen mit markanten Schnittpunkten militärischer Routen durchzogen war und durch das Geschlecht der Meranier, die auch Bayreuth gründeten und später durch die Burggrafen von Nürnberg mit der Verbindung Nürnberg-Bayreuth-Kulmbach-Plassenburg eine große Bedeutung erhielt, so ist darauf zu erkennen, dass Creußen in der Zeitspanne vom 12. – 15. Jahrhundert nicht etwa am Rande, sondern im Herzen politischer Beziehungen lag. Creußen nahm durch diese zentrale Lage einen bedeutenden wirtschaftlichen und auch einen politischen Aufschwung, der den Creußener Raum als politischen Faktor nicht nur begehrenswert machte, sondern auch zur Stadterhebung als eine logische Folge der allgemeinen Entwicklung führte.
 

Creußen wurde bereits 1251 durch König Konrad IV.  als Reichslehen dem Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg verliehen. Damit übte der Nürnberger Burggraf als kaiserlicher Beauftragter die Herrschaft über den Raum Creußen aus. Durch diese Belehnung des Burggrafen mit Creußen war auch die Verbindung Creußens mit dem Nordgau (Oberpfalz) und damit bereits mit dem späteren Gründungsgebiet „Neuböhmen“ durch Karl IV. gelöst.
 

Von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung des Creußener Territoriums aber war das Vordringen der Luxemburger Hausmacht mit der Errichtung Neuböhmens durch Kaiser Karl IV., nachdem der Machtkampf zwischen den fränkischen Königen und den Bayernherzögen und das Machtstreben der Markgrafen von Schweinfurt der Vergangenheit angehörten und die Lehensherrschaft des mächtigen edelfreien Geschlechtes der Schlüsselberger und der Landgrafen von Leuchtenberg abgeklungen war. Im Pegnitzer und Creußener Raum war vor allem Wittelsbacher und Leuchtenberger Besitz, der die Grundlage für  die Neuerwerbungen des böhmischen Königs Karl IV. abgab. Im Vertrag zu Hagenau 1353 gingen Pegnitz, Plech, die Burg Frankenberg mit den übrigen Orten in der Oberpfalz aus dem hohenstaufischen Erbe Bayerns im Besitz der Wittelsbacher an den Böhmenkönig über.  Damit waren die Orte Lindenhardt, Kaltenthal, Leups, Hollenberg und die anderen Orte um Pegnitz böhmisch geworden. Karl IV. brachte die Burgen Spies, Stierberg und Betzenstein unter seine Lehenshoheit. 1357 verkaufte der Landgraf von Leuchtenberg an Kaiser Karl IV. und damit an die böhmische Krone die Stadt und die Veste Pegnitz. Damit war nun fast der ganze östliche Teil des ehemaligen Landkreises Pegnitz mitsamt der Stadt in böhmischen Händen.
 

Karl IV. verstand es dann, die neuerworbenen Gebiete zu sichern. So verstärkte er die Veste Pegnitz, die von den Landgrafen von Leuchtenberg erbaut war, und nannte sie „Böheimstein“. Westlich von Pegnitz, also ganz in der Nähe, errichtete Karl IV. die Burg Hollenberg. Doch nicht lange überlebte dieses Neuböhmen seinen Gründer Karl IV., der am 29. März 1378 starb. Unter seinem Sohn Wenzel gingen die für Böhmen erworbenen Gebiete durch Verpfändung an die Burggrafen von Nürnberg über.
 

Die Urkunde der Creußener Stadt-Erhebung ist zwar gehalten an den damaligen urdeutschen Wortklang. Um aber den Text besser aufnehmen zu können, ist der folgende Urtext angeglichen an unseren jetzigen Sprachklang:
 

„Wir Karl von Gottes Gnaden, römischer Kaiser zu allen Zeiten, Mehrer des Reiches und König von Böhmen, bekennen und tun kund öffentlich in diesem Brief, daß wir angesehen haben die steten getreuen Dienste, die der Edel Friedrich Burggraf zu Nürnberg, unser und des heiligen Reiches lieber Getreuer, mit seinen Eltern und Freunden, uns und dem heiligen Reich oft Getreuliches getan hat und ferner fürbaß tun will und tun mög in künftigen Zeiten und gönnen und erlauben ihm und seinen Erben und Nachkommen, Burggrafen zu Nürnberg, daß sie zu ihrem Dorf zu Kreusen einen Markt und eine Stadt machen und aufrichten mögen und sollen sie befestigen und bewahren mit Mauern, Gräben, Türmen, Brücken und mit allen anderen Sachen, so sie das gerne mögen und es ihnen gefällt.
 

Und auch alle Wochen sollen sie selbst einen Markt und eine Stadt haben, alle Freiheit, recht Gnade und gute Gewohnheiten haben und sie gänzlich gebrauchen und genießen, wie die anderen Burggrafen Städte und Märkte genießen und allezeit gebrauchen.
 

Mit Urkunde dieses Briefes versiegelt mit unserem kayserlichen Insiegel. Gegeben zu Prag, nach Kristus Geburt 1358 am nächsten Donnerstag vor dem Obristentag, unser Reich in dem zwelften des Kayserthums in dem dritten Jahre.“
 

Diese Verleihung bedeutete, dass auf Creußen das Nürnberger Stadtrecht übertragen wurde. Auch Creußen reihte sich damit in die Zahl der Städte mit Nürnbergischem Recht ein.
 

Raimund Nols, 2. Bürgermeister

Quelle: Archiv von Hans Bauriedel, Kreisheimatpfleger

WICHTIGER HINWEIS
Sanierung der Schulturnhalle in Creußen
Verbindungsschellen im angrenzenden Wald
Umtausch von Alt-Führerscheinen
Information
Symbolbild © Pixabay
Bis zum 19.01.2033 müssen alle EU-Bürger über einen einheitlichen fälschungssicheren befristeten Führerschein verfügen.
Einleitung von Fremdwasser und Hygieneartikeln in das Vakuumsystem
Abwasseranlage der Stadt Creußen - OT Lindenhardt
Symbolbild © Pixabay
In den letzten Tagen und Wochen wurde zum Teil extremer Fremdwasserzufluss über die Vakuumschächte auf Privatgrund ins Vakuumsystem Lindenhardt festgestellt.
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